Beiträge getaggt mit Semmelknödel

12.11.2010 – „Deutsches“ Essen mit schwedischen Gästen

Die Vorgeschichte:

Am Abend des 6.11. standen einige Leute von uns im Bus auf dem Weg in die Stadt und Kerstin unterhielt sich mit irgendwelchen Mädchen. Nach einem flüchtigen Blick ließ ich ein „hey tolle Beine“ in unsere Gruppe klingen und Kerstin hatte ganz unbekümmert diesen Satz für die Mädels übersetzt und freudig auf mich gezeigt. Prompt war ich in einem Gespräch mit ihnen, ohne dass mir die Aussage übel genommen worden wäre. An dem Gespräch nahm auch noch der Thomas teil und als wir aus dem Bus ausgesteigen waren, wollten die gleich mit uns in eine Bar gehen, aber wir wollten ursprünglich zur Abschiedsfeier vom Abid, einem Mitbewohner der Tunnlandsgatan, der bald darauf in die Niederlanden wechseln würde. So tauschten ich und Erika (das ist der Name von der mit den schönen Beinen) schnell Handynummern aus, um nachher evtl. noch zusammenzukommen. Im Endeffekt kam das nicht zustande, aber ich wir waren vorher noch so schlau gewesen, die hübschen zu einem deutschen Dinner zu uns einzuladen.

Endlich hatten wir Schwedinnen kennen gelernt!

Die Hauptgeschichte:

Thomas und ich brauchten einige Tage, um herauszufinden, was denn nun deutsches Essen überhaupt ist und irgendwann hatten wir beschlossen, Schweineschnitzel mit Semmelknödeln und Buttergemüse (in der Zusammensetzung von Leipziger Allerlei) zuzubereiten, egal ob das nun gänzlich deutsch war oder nicht. Als Vorspeise hatten wir schnell einen griechischen Salat zusammengeschnibbelt (rote Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Fetakäse, Salz, Pfeffer, Olivenöl). Während sich die Damen den zu Gemüte führten versuchten Thomas und ich uns wie schon stunden zuvor an der Zubereitung des Hauptgangs. Das Dinner war für 18:00 Uhr anberaumt gewesen und seit min. halb 5 waren wir schon in der Küche am werkeln. Wir haben uns eigentlich mehr über unsere Unfähigkeiten kaputtgelacht und besungen, dass wir ziemlich unter Druck standen, aber dennoch ging es immer wieder etwas voran. Als dann „alles“ fertig war, bemerkte ich, dass ich noch gar keine Soße angesetzt hatte: FATAAAAAAL war nur Thomas antwort und wieder kullerte ich lachend über den Boden. Die Soße ging aber dank „Fertigmischung“ relativ schnell auch noch auf die Teller und als wir 5 Teller mit durchaus ansehnlichen Bildern aus Essen hergerichtet hatten ging es daran, die letztlich wie Schuhsohlen anmutenden Schnitzel (zumindest was die Konsistenz angeht) zu essen. Passend dazu war auch das unten im Topf angebrannte und oben teilweise knochenharte Buttergemüse und die übel trockenen Klöße. Unsere Gäste ließen aber nicht davon ab, fleißig weiter zu versuchen, mit den Buttermessern neben der Panade auch das fleischige am Schnitzel zu zersäbeln. Ebenso beharrten sie darauf, dass es gut geschmeckt haben soll, egal wie viel wir über unsere Pannen in der Küche berichteten. Da merkt man, was für fantastische Gäste wir hatten. Als Dessert gab es dann etwas, das wir nicht versauen konnten: fertiges Eis! Das schmeckte bestimmt aufrichtig jedem und anschließend haben Thomas und ich den Abwasch gemacht. Anschließend haben wir gequatscht und dann wollten unsere Gäste leider unsere Zimmer sehen. Ich hatte in weiser Vorahnung noch versucht, am Tage mein Zimmer irgendwie zu säubern, kam aber nur zum Staubsaugen. Mein Bett war unordentlich und mit gewaschener Wäsche vollgestapelt, mein Schreibtisch ist ein Saustall, die Fensterbänke auch und … egal. Meine Fotowand zog glücklicherweise die größte Aufmerksamkeit auf sich, sodass all das negative nicht allzu sehr auffiel. Anschließend ging es in Thomas Zimmer, der flink die Treppe zu seiner Etage nahm, um noch schnell ein bisschen was aufräumen zu können. Immerhin war dann sein Bett gemacht.

Nachdem wir mit der Tunnlandsgatan dan praktisch fertig waren, fuhren wir noch in die Stadt rein, setzten uns ins „Torget“, plauderten und fuhren mit dem Bus heim.

Besondere Erwähnung darf noch der Umstand finden, dass der BVB an diesem Tag den Hamburger SV daheim mit 2:0 geschlagen hatte, was mir der Sascha freundlicherweise per SMS mitgeteilt hatte und was meine Laune noch weiter steigerte.

Nun warten Thomas und ich freudig darauf, ein Rachedinner essen zu müssen 😀

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