Beiträge getaggt mit Borussia Dortmund

20.11.2010 – Brunchen am Vormittag, Morgane’s Geburtstagsfeier am Abend

Zusammen mit Susan’s Besuch aus dem Süden Deutschlands war nun ein Brunch angesagt. Unter anderem wurden 12 Eier für eine vormittagliche Ration Rührei geschlagen und mit Schnittlauch und Kochschinken vermengt. Martin bereitete frisch gepressten Saft zu, andere brachten Brot, Tee, Kaffee und wer weiß was noch mit und gemiensam hockten wir bestimmt eineinhalb bis zwei Stunden gemeinsam da, quatschten, lachten und (vor allem) aßen vom guten Mahl. Lecker war das über alle Maßen und dabei lernte ich wieder neue schwäbische Begriffe kennen, die mit den klassischen deutschen, (Achtung! Wort von mir:) Korrespondaten, die man im Duden findet (anders als mein Wort selbst) kaum oder enfach gar nciht vergleichbar sind. Wusste von den Nicht-Schwaben meiner Leser jemand zum Beispiel, dass Maultaschen dort „Herrgottsb’scheißerle“ (also den Herrgot bescheißende(s)) genannt werden? Früher, als es noch hieß, dass man an bestimmten Tagen (in meiner Familientradition diverse Freitage) kein Fleisch essen sollte, haben die Leute dort Fleisch zubereitet und in Nudelteig gepackt, damit der liebe Gott glaubte, die Leute würden tatsächlich nur Nudeln essen, während sehr wohl Fleisch verkostet wurde.

Nach dem Brunch wollte Susan mit ihrem Besuch irgendwo hin (bestimmt shoppen!). Nach dem Abspülen verlebte ich auch einen mehr oder weniger ruhigen Tag mit Ausnahme der Zeit, wo mein BVB wieder Fussball spielte. An diesem Tage wurde der SC Freiburg eine bis dahin recht heimstarke Mannschaft in eigenen Stadion von meinem Herzensverein mit 2:1 geschlagen, nur wurde ich bei dem Spiel glatt um 5 Jahre älter als nämlich zunächst Kuba völlig alleine auf das leere Dortmunder Tor zulaufend aus offenbar zu großer Distanz das 3:1 und damit die Entscheidung vergab und ansclhießend in den Schlusssekunden des Spiels die Freiburger mit einem (gut herausgespielten) Ball an das Quergebälk des Dortmunder Tores fast noch den Ausglech erzielt hätten. Glücklicherweise erfolgte dies wirklich nur fast und das Spiel wurde gewonnen.

Am Abend dann feierte unter anderem die Morgan ihren Geburtstag in der Tunnlandsgatan 13 und zu Gast waren auch einige Besucher aus anderen Städten, allen voran Liberty aus Göteborg, von dort aber auch Mathilde & Marc sowie Marine und Kristina aus Halmstadt. Wir kannten uns alle ja noch aus unserem EIL-Kurs und freuten uns sichtlich über das gegenseitige Wiedersehen. Eigentlich war in der Sauna auch noch eine Abschiedsfeier der Engländerinnen aus der Tunnlandsgatan angesagt, doch dort verbrachte ich gar keine Zeit, weil mir offen gestanden die mit Liberty und den anderen Göteborgern bedeutend wichtiger war. Neben dem Führen netter Unterhaltungen über das, was wir voneinander getrennt alle so erlebt haben, gingen wir später am Abend auch raus, um auf Liberty’s (angetrunken vorgebrachten) Vorschlag, eine Schneeballschlacht zu veranstalten, positiv reagieren zu können.

Wir schossen im Anschluss schöne Gruppenfotos und ließen uns noch bekochen. Manon, die auch Geburtstag hatte bereitete noch einige Nudeln zu. Bald darauf hieß es dann allerdings schon wieder Abschied nehmen. Marc war an diesem Abend der Fahrer und hatte dafür zu sorgen, dass die Gäste von außerhalb wieder heil nach Hause kommen.

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12.11.2010 – „Deutsches“ Essen mit schwedischen Gästen

Die Vorgeschichte:

Am Abend des 6.11. standen einige Leute von uns im Bus auf dem Weg in die Stadt und Kerstin unterhielt sich mit irgendwelchen Mädchen. Nach einem flüchtigen Blick ließ ich ein „hey tolle Beine“ in unsere Gruppe klingen und Kerstin hatte ganz unbekümmert diesen Satz für die Mädels übersetzt und freudig auf mich gezeigt. Prompt war ich in einem Gespräch mit ihnen, ohne dass mir die Aussage übel genommen worden wäre. An dem Gespräch nahm auch noch der Thomas teil und als wir aus dem Bus ausgesteigen waren, wollten die gleich mit uns in eine Bar gehen, aber wir wollten ursprünglich zur Abschiedsfeier vom Abid, einem Mitbewohner der Tunnlandsgatan, der bald darauf in die Niederlanden wechseln würde. So tauschten ich und Erika (das ist der Name von der mit den schönen Beinen) schnell Handynummern aus, um nachher evtl. noch zusammenzukommen. Im Endeffekt kam das nicht zustande, aber ich wir waren vorher noch so schlau gewesen, die hübschen zu einem deutschen Dinner zu uns einzuladen.

Endlich hatten wir Schwedinnen kennen gelernt!

Die Hauptgeschichte:

Thomas und ich brauchten einige Tage, um herauszufinden, was denn nun deutsches Essen überhaupt ist und irgendwann hatten wir beschlossen, Schweineschnitzel mit Semmelknödeln und Buttergemüse (in der Zusammensetzung von Leipziger Allerlei) zuzubereiten, egal ob das nun gänzlich deutsch war oder nicht. Als Vorspeise hatten wir schnell einen griechischen Salat zusammengeschnibbelt (rote Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Fetakäse, Salz, Pfeffer, Olivenöl). Während sich die Damen den zu Gemüte führten versuchten Thomas und ich uns wie schon stunden zuvor an der Zubereitung des Hauptgangs. Das Dinner war für 18:00 Uhr anberaumt gewesen und seit min. halb 5 waren wir schon in der Küche am werkeln. Wir haben uns eigentlich mehr über unsere Unfähigkeiten kaputtgelacht und besungen, dass wir ziemlich unter Druck standen, aber dennoch ging es immer wieder etwas voran. Als dann „alles“ fertig war, bemerkte ich, dass ich noch gar keine Soße angesetzt hatte: FATAAAAAAL war nur Thomas antwort und wieder kullerte ich lachend über den Boden. Die Soße ging aber dank „Fertigmischung“ relativ schnell auch noch auf die Teller und als wir 5 Teller mit durchaus ansehnlichen Bildern aus Essen hergerichtet hatten ging es daran, die letztlich wie Schuhsohlen anmutenden Schnitzel (zumindest was die Konsistenz angeht) zu essen. Passend dazu war auch das unten im Topf angebrannte und oben teilweise knochenharte Buttergemüse und die übel trockenen Klöße. Unsere Gäste ließen aber nicht davon ab, fleißig weiter zu versuchen, mit den Buttermessern neben der Panade auch das fleischige am Schnitzel zu zersäbeln. Ebenso beharrten sie darauf, dass es gut geschmeckt haben soll, egal wie viel wir über unsere Pannen in der Küche berichteten. Da merkt man, was für fantastische Gäste wir hatten. Als Dessert gab es dann etwas, das wir nicht versauen konnten: fertiges Eis! Das schmeckte bestimmt aufrichtig jedem und anschließend haben Thomas und ich den Abwasch gemacht. Anschließend haben wir gequatscht und dann wollten unsere Gäste leider unsere Zimmer sehen. Ich hatte in weiser Vorahnung noch versucht, am Tage mein Zimmer irgendwie zu säubern, kam aber nur zum Staubsaugen. Mein Bett war unordentlich und mit gewaschener Wäsche vollgestapelt, mein Schreibtisch ist ein Saustall, die Fensterbänke auch und … egal. Meine Fotowand zog glücklicherweise die größte Aufmerksamkeit auf sich, sodass all das negative nicht allzu sehr auffiel. Anschließend ging es in Thomas Zimmer, der flink die Treppe zu seiner Etage nahm, um noch schnell ein bisschen was aufräumen zu können. Immerhin war dann sein Bett gemacht.

Nachdem wir mit der Tunnlandsgatan dan praktisch fertig waren, fuhren wir noch in die Stadt rein, setzten uns ins „Torget“, plauderten und fuhren mit dem Bus heim.

Besondere Erwähnung darf noch der Umstand finden, dass der BVB an diesem Tag den Hamburger SV daheim mit 2:0 geschlagen hatte, was mir der Sascha freundlicherweise per SMS mitgeteilt hatte und was meine Laune noch weiter steigerte.

Nun warten Thomas und ich freudig darauf, ein Rachedinner essen zu müssen 😀

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15.10.2010 – Friseurbesuch, Freddy’s Geburtstag und Freude über die Tabellenführung in der Fussball-Bundesliga

JAAAAAA!!! DER KLOPPOOOOO!!! AAAAAAH!!!

Was war passiert? Nachdem wir am Morgen noch unsere Präsentationen in Business-Englisch erfolgreich vorgetragen haben, hatte ich gleich vor, ins Schwimmbad zu fahren. Dort angekommen und fertig umgezogen fiel mir auf, dass meine Schwimmbrille nicht in meiner Tasche war. Da ich ohnehin nicht sonderlich motiviert war und nicht nach Hause fahren wollte, nur um die Brille einzupacken und wieder zurück zu fahren, beschloss ich endlich den Friseurbesuch zu machen, der meiner „Matte“ zufolge längst überfällig war. Der Friseur, den ich besuchte konnte nicht besonders gut englisch, jedoch hatte ich den Eindruck, dass es zum Verstehen meiner Wünsche dennoch gereicht hat. Falsch gedacht! Aus der Aussage „Nicht so kurz, dass man die Kopfhaut sieht!“ hat er wohl keine weiteren Schlüsse gezogen sondern nur genickt und schon hatte ich die erste „Rasierrinne“ auf dem Kopf, die freien Blick darauf gewährt, was nicht zu sehen sein sollte, weil es einfach zu kurz für meinen Geschmack ist. Nunja, das mit dem Iro hat er aber dann doch verstanden und so wurde der Rest einigermaßen gut. Die Proportionen der Längen an der Seite meines Kopfes und auf meinem Kopf „daruf“ habe ich mir anders vorgestellt, aber man kann ja nichts wieder „dranschneiden“, also musste ich es dabei belassen. Nach dem Styling mit Gel ist es auch einigermaßen in Ordnung. Wie das aussieht, hat wohl jeder Leser auf dem obigen Foto bereits gesehen…

Für den Abend waren dann zwei Dinge angesagt: Das Spiel vom BVB gegen den 1.FC Köln (in Köln) und anschließend Freddy’s Geburtstagsfeier bei ihm in der Distansgatan. Gratuliert haben wir schon am Morgen im Englisch-Unterricht, aber gefeiert freilich noch nicht.

Über das BVB-Spiel lass ich mich jetzt nicht aus. Fakt ist aber, dass ich anschließend auf der Geburtstagsfeier mehr die mögliche Tabellenführung meines Herzvereins vorgefeiert habe, als Freddy’s Geburtstag, weil ich permanent nur den Matze-Knop-Klopp-Nachahme-Jubel imitiert habe und somit praktisch lange nur am Brüllen war. Die Worte, die dabei über meine Lippen gehen, zieren die erste Textzeile dieses Blogartikels. Wie sich – was auch jeder weiß – im Nachhinein herausstellen sollte, war der BVB am nächsten Tag tatsächlich Tabellenführer der Bundesliga und das ist ja nun wirklich eine schöne Momentaufnahme. Das hat es lange nicht mehr gegeben und als Fan darf sich (auch laut einiger Verantwortlicher im Verein) jeder das Recht herausnehmen, das zu genießen und sich darüber zu freuen. Und was soll ich sagen: Ich tu’s!

Freddy’s Geburtstag war dann eine Feier mit – wie gesagt viel Gebrüll meinerseits – und einigen Dialogen mit Leuten, die ich entweder nicht so oft sehe, oder mit denen ich trotzdem nur selten ins Gespräch komme, also eigentlich eine schöne Feier:

NEIN! Ich kann absolut nicht Gitarre spielen, das sieht bestenfalls so aus. Erfahrene Spieler werden vermutlich auch bescheinigen können, dass ich sie zumindest mit der linken Hand völlig falsch halte…

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17.09.2010 bis 22.09.2010 – Ein paar Tage mit Nils

17.09.2010: In Göteborg

Es ist Freitag! Am Abend zuvor war ich so lange im X&Y, dass ich erst morgens um 4 Uhr vor der Wahl stand, überhaupt noch schlafen zu gehen, oder gleich wach zu bleiben, bis ich wieder raus muss, um nach Göteborg zu fahren, wo der Nils morgens ankommen würde. Ich entschied mich ob meiner Erschöpfung schließlich doch für eine Mütze voller Schlaf, und promt hätte ich fast verschlafen. Eine Viertelstunde bevor ich aus dem Haus musste, erblickte ich mein Handy, schaute auf die Uhrzeit und stellte mit Schrecken fest, dass ich auf selbigem bereits 3x die Schlummertaste gedrückt haben musste. Hellwach vom Schreck packte ich zügig meine Tasche, erledigte was zu erledigen war und rannte zum Bus. Pünktlich fuhr ich also zum „Resecentrum i Boras“ und von dort aus weiter nach Göteborg. „Frühstück kannste dir in Göteborg holen, wenn du auf den Nils wartest“ hab ich mienem Magen noch auf der Fahrt gesagt und die ganze Zeit gegen das erneute Einschlafen angekämpft. Am „Nils Ericsson Terminalen“, der großen Busstation in Göteborg angekommen, ging ich durch die Stationshalle und organisierte mir als Frühstück einen großen Vanilla Latte und einen Muffin. Mit Frühstück bewaffnet ging ich an den Bussteig, an dem ich den Nils in von da an frühestens einer halben Stunde erwartet hätte und wollte grade nach dem erstem Schluck Kaffee in meinen Muffin beißen, da stand plötzlich der Nils schon vor mir. Etwas überrascht hörte ich mir dann an, wie überaus glatt alles am Flughafen geklappt hat und wir machten uns auf, seinen Koffer in einem Schließfach zu deponieren und in die weitgehend noch schlafende Stadt zu erkunden. Mir fiel auf, wie viele Blickfänge von Göteborg ich noch kannte. Eigentlich war ja mein erster Besuch dort nicht gerade der beste, aber offenbar hab ich genug Informationen aufgeschnappt um dauernd sagen zu können „Hier siehst du dieses…“, „…und wenn du jetzt links schaust, dann siehst du jenes…“ und so weiter.

Was haben wir denn nun gesehen?

Wenn ich was wichtiges vergessen habe, dann kann der Nils ja einen entsprechenden Kommentar hier lassen, dann werde ich das nachtragen.

Der Stadtrundgang begann damit, dass wir versucht haben, eine Bäckerei zum gemeinsamen Frühstück zu finden. Letztlich landeten wir in einer Konditorei, wo für uns Tee zubereitet wurde und jeder ein belegtes Brötchen verdrückt hat. In diesem Augenlick hatte ich meinen Muffin in der Tasche schon längst vergessen. Nach dem „Frühstück“ latschten wir also durch Göteborg und schauten uns oben genannte Sachen an.

Das Wetter an diesem Tag war leider nicht das beste. Schweden ist ja nun nicht für strahlenden Sonnenschein bekannt, aber an dem Tag war es wirklich zum verzweifeln. Alle 10 Minuten wechselte das Wetter von Regen auf Sonne und dementsprechend durfte ich alle 10 Minuten auch zwischen Regenjacke und Sonnenbrille wechseln. Dass ich noch keine Kopfschmerzen bekommen hatte wunderte mich aufs schärfste.

Ich schrieb auch eine SMS an Liberty, dass wir in der Stadt sind und wenn sie möchte, könnte sie uns irgendwann, wenn ihr Stundenplan es zulassen würde, ja irgendwo abfangen. Nach einigem SMS-Hin-und-Her stand dann fest, dass wir uns wohl zum Afterwork mit einigen ihrer Bekannten treffen würden. Also haben wir nach dem Sight-Seeing…

… haben wir dann Liberty und einige ihrer Freunde gesehen. Ich erinnere mich wirklich schlecht an Namen von Leuten, die ich nur so flüchtig vorgestellt bekomme und in meinem Leben auch nur kurz sehe, aber ich glaube zu wissen, dass mindestens zwei Kerle von denen aus Spanien kamen, ein Bub aus Deutschland kam und mindestens ein weiteres Mädchen neben Liberty eine Fanzösin war. Wir haben dann Afterwork im Parken gemacht, und miteinander eigentlich nur Small-Talk gehalten, weil sich die meisten Konversationen nunmal zwischen Leuten abspielten, die einander noch gar nicht kannten. Nach endlosem „Wo kommst du her?“, „Was machst du so?“ und ähnlichem blieben nur noch Liberty, Nils und ich im Parken sitzen und als dann die Zeit für uns kam, den Bus zu nehmen, gingen wir noch gemeinsam zum „Nils Ericsson Terminalen“, kaufte unsere Tickets, verabschiedeten uns von Liby mit dem Angebot eines Muffins, der leider in meiner Tasche im Laufe des Tages völlig zerstört wurde, und den ich dann leider wegschmeißen durfte, und stiegen in den Bus. Was dann kam, konnte im Voraus ja keiner ahnen.

Im Bus sitzend, habe ich dann (zumindest glaube ich das jetzt) begonnen, dem Nils etwas von Boras zu erzählen. Dazu zählten unter anderem die Tatsache, dass die Bars und Clubs um 2 Uhr in der Früh dicht machen und dass es sich bei Boras um die Stadt in Schweden handelt, die die meisten Regentage hat. Später sollten wir von Johanna in Växjö noch erfahren, dass ihre Stadt diejenige ist, die die wenigsten Sonnenstunden verzeichnet. Während ich also redete und redete kam der Bus irgendwann am „Resecentrum i Boras“ an und ich sagte dem Nils vollkommen selbstsicher, dass wir dann an der nächsten Haltestelle am Krankenhaus (sv: Sjukhuset) aussteigen würden, weil das viel näher an unserem Heim läge, als diese Haltestelle und wir weniger würden laufen müssen. Ich hatte dabei allerdings übersehen, dass wir in dem einzige Abendbus saßen, der gerade nicht am Krankenhaus halten würde, sondern erst wieder in der nächsten Stadt an seiner Endstelle im sog. Ulricehamn, welches etwa 30 Minuten entfernt war. Als ich mich so wunderte, wieso der Busfahrer auf die Autobahn fuhr, anstatt durch Boras zum Krankenhaus zu fahren, entschied ich mich, nach vorne zu gehen und den Busfahrer mal zu fragen, was Sache sei. Mit der Nachricht für Nils, dass wir jetzt eine weitere Stunde für Nüsse Bus fahren würden, diese Zeit allerdings nicht extra bezahlen bräuchten, leitete ich eine vor Enttäuschung recht schweigsame Stunde Busfahrt ein. Auf dem Rückweg hielt der Bus dann aber am Boras-Krankenhaus und wir stiegen aus. Mit allem Gepäck, das wir so hatten, insbesondere natürlich dem von Nils, marschierten wir in Ermangelung eines zeitnah erscheinenden Busses vom Krankenhaus zu mir, wo ich dem Nils erst mein Zimmer und dann sein Zimmer zeigte. Sichtlich erschöpft entschied er sich, jetzt schlafen zu gehen und nicht auf die Party, die wir bei Betreten meiner Etage in meinem Wohnzimmer entdeckten, mitzukommen. Ich fühlte mich – obwohl mir Schlaf wirklich fehlte – dennoch gut genug, um der Feier beizuwohnen, traf unter anderem Dovile und Kerstin, machte griechischen Salat, für den ich von der Dovile trotz seiner fast schon beschämenden Einfachheit dennoch über alle Maßen gelobt wurde, trank ein „Hey-ich-bin-zurück-Bierchen“ und ging anschließend auch schlafen.

18.09.2010: In Jönköpping

Um 12:00 Uhr war eine kleine Besprechung angesetzt. Die Teilnehmer waren Kerstin, Nils, Martin von meiner Etage und ich. Eigentlich sollte an diesem Wochenende ein Trip nach Norwegen stattfinden (ich glaube nach Oslo), aber Martin fühlte sich krank, wollte dennoch wegfahren, nur nicht so weit und nicht länger als für einen Nachmittag, ich wollte den Nils nicht für mehrere Tage aus Boras rausschleppen, weil sich das vielleicht auch mit der Abreise zu Joahanna nach Växjö überschnitten hätte und Kerstin hatte irgendwie auch keinen Bock. Genial, wie ich manchmal bin, schlug ich vor, doch einfach auf Susans und Jasmins einstigen Rat zu hören und wie auch die beiden nach Jönköpping zu wollen und schlug einen entsprechenden Trip vor. Der wurde sportlich angenommen und so machten wir uns irgendwann zwischen halb 1 und 1 auf den Weg dorthin.

Leider mussten wir feststellen, dass unsere Ankunftszeit (etwa 2-3 Uhr nachmittags) schon zu spät war, weil die meisten Läden und Geschäfte so gegen 2 oder 3 Uhr nachmittags bereits schließen. Wir waren im Grunde also in einer Stadt, die schon zu Bett gegangen war.

Wir schlenderten dennoch durch die Straßen und begeneten bspw. einer Gruppe Jugendlicher, die den Junggesellenabschied von einem der ihren feierten, indem sie ihn von weit her nach Jönköpping brachten und ihn zwangen, sich von Passante komisch schminken zu lassen und wie blöd über die (leeren) Straßen zu tanzen. Der schönste Teil des Stadtbesuches war wohl die Auszeit am Hafen. Jönköpping liegt am offensichtlich zweitgrößten See innerhalb Schwedens, dem sog. Vättern:

Fotoquelle

Wenn man vom Hafen aus zum See schaut, sieht man außer Wasser überhaupt nichts.

Dennoch konnten wir einer ausgehängten Karte entnehmen, dass im Süden des Vättern eine Insel sein muss. Die Fähre zu dieser Insel war allerdings etwa 6 Kilometer (so meine ich mich zu erinnern) entfernt, und wir verkniffen uns, diesen Trip auf uns zu nehmen. Wir blieben einfach etwas am Hafen sitzen und machten Pause.

Als wir von der Pause genug hatten, wollten wir versuchen, was zwischen die Zähne zu bekommen. Wir entschieden uns, in ein Kebap-Haus zu gehen, wo Karte und Preise recht ansprechend waren und fanden drinnen ein All-You-Can-Eat-Buffet für 65kr. Wir schlugen sofort zu und konnten an einer Taco-Bar nehmen, so viel wir wollten. Wir blieben gefühlte 4 und reale 2 Stunden in dem Laden und aßen, so viel wir konnten. Mit Ausnahme von Kerstin, die nach ihrem ersten Teller voll war, haben wohl alle das Geld wieder „reingegessen“.

Anschließend wussten wir erstmal nicht so genau, wo hin wir jetzt gehen wollten. Der Tenor der Stimmung war, eine Bar zu suchen, in der man gemütlich sitzen und ein wenig den Abend genießen konnte. Letztendlich landeten wir im Bishops Arms, einer Art Restaurant-Bar-Café, in der wir uns Biere genehmigten, allerdings zu Preisen, die die Wertschätzung für Bier ordentlich in die Höhe trieben. Mein Weizen kostete umgerechnet etwa 6,80 (0,5 Liter) und dürfte damit in Relation zum Liter um Längen teurer sein, als eine Maß auf dem Oktoberfest.

Was blieb war eine lange Heimfahrt und eine Ankunft spät am Abend. Ich glaube sogar, dass es Mitternacht war… Zurück in der Tunnlandsgatan haben wir dann – anstatt den eigentlich angedachten Kuchen zu backen – Schokoladenpudding gemacht und in einer Schüssel nebst halben Pfirsichen aus der Dose serviert gegessen und dabei auch noch „Die Insel“ geguckt. Zur Information: Der Martin ist zwar aus der Slowakei, versteht aber aufgrund der Tatsache, dass er in WienerNeustadt studiert, sehr gut deutsch, weshalb es kein Problem war, den Film auf deutsch zu sehen.

Abschließend zu diesem Tag noch ein paar Impressionen aus Jönköpping:

19.09.2010: Es ist Derbyzeit!!!

Der Sonntag ist erreicht! Am frühen Morgen gingen Nils und ich – wie tags zuvor übrigens besprochen – joggen bzw. laufen. Unsere Tour führte uns, wie sonst nur mich oder mich und die anderen Laufkumpanen zum Kypegården und um den Kypesjön, also den See dieses „Gartens“ herum, inklusive Rast an der Trimm-dich-Station mit Sit-Ups, Pull-Ups, Liegestütze und Baumstamm-Stemmen. Was auf diese Tour folgte, war natürlich duschen!

Wie sich herausstellen sollte, sollten wir auch am dritten Tage von Nils Anwesenheit in Boras alles mögliche gesehen haben, nur nicht Boras.

Am frühen Nachmittag hab‘ ich erstmal wieder gekocht. Diesmal natürlich mit dem Nils (er durfte helfen…). Zubereitet und serviert wurden gebratene Nudeln mit Lauchzwiebeln und Paprika:

Jetzt kann also keiner behaupten, ich hätte den Nils nicht mit ordentlichem Essen versorgt. Ich will nicht zu viel vorgreifen, aber am Abend gab es dann auch noch Suppe…was leichtes eben 😉 Geschmeckt hat es uns ganz gut:

Am Abend dieses Tages stand dann das Spiel des Jahres für unseren BVB auf dem Programm. Die Blauen gegen uns. Die Vorzeichen standen selten so eindeutig auf (Auswärts-)Sieg, wie an diesem Sonntag. Der BVB top, die Blauen mit 0 Punkten aus 3 Spielen flop.

Entsprechend lief – wie jeder wohl weiß – auch das Spiel und entsprechend war unsere Laune im Anschluss. Unser Entschluss für die Folgezeit war –  nachdem wir kurz mit meinen Eltern geskypt haben, fuhren wir in die (dunkle) Stadt von Boras, um Pool zu spielen.

Im „Pool House“, wo wir unseren „Sport“ trieben, wurde auf den Fernsehern die ganze Zeit von allen Leuten das Ergebnis der Parlaments-Wahlen diskutiert und kommentiert. Offenbar haben sich an diesem Wahltag die rechten Parteien Schwedens einen Platz in der Regierungskoalition verschafft, aber so ganz genau bin ich – um ehrlich zu sein – bei der schwedischen Politik nicht ganz im Bilde. Zu Hause angekommen haben wir dann noch Tortellini’s gekocht und gingen im Anschluss schlafen … ich zumindest 😉

20.09.2010: Nils sieht erstmals Boras

Für den heutigen Tag war neben dem morgendlichen Laufen zum Kypegarden endlich eine Besichtigung von Boras angesetzt, damit der Nils mal sehen kann, wie die Stadt, in der ich nun „studiere“ so aussieht. Viel gab es nun nicht zu sehen. Wir fuhren zuerst zum Boras-Münsterplatz namens „Södra Torget“ und wanderten von da aus durch die Stadt. Zuerst ging es durch den Stadtgarten, wo der Nils natürlich Fotos von den teilweise „seltsamen“ Skulpturen machen konnte, anschließend zum Marktplatz mit dem Brunnen, über den ich im meinem EIL-Kurs damals was auf schwedisch erzählen sollte, und fast schon abschließend zur Universität, wo ich dem Nils kurs Bibliothek und Hauptgebäude erläuterte und etwas über die Bibliothek der Högskolan herzog. Laut Ranking – so sagte es uns die Rektorin der Hochschule am Einführungstag – sei die Bibiothek der Högskolan i Boras die Nummer 1 in Schweden. Meiner Ansicht nach kann das nicht am Buchbestand liegen. Dieser ist – zumindest was meinen Fachbereich angeht – äußerst dünn, undgeeignet sortiert und teilweise einfach zu alt. Insgesamt ist die Bibliothek auch relativ klein. Von der Größe ist sie kleiner als die rote Bibiothek der Uni Essen (ich hoffe das sagt überhaupt irgendwem etwas), und diese Kapazität ist für 3000 Vollzeit- und 8000 Teilzeitstudenten meiner Ansicht nach zu klein, aber vielleicht bin ich aus Essen einfach nur einn viel höheren Standard gewohnt. Was die Lernflächen und die sonstige Ausstattung der Bib angeht, da ist sie dann aber wirklich top. Viele Gruppenräume, Drucker, Arbeitsplätze mit und ohne Computer, kompetente Servicekräfte, moderne Kopierer etc. etc. sagen mir, dass sich jemand in allen Belangen, außer dem des Buchbestandes richtig Mühe gegeben hat.

Nachdem Nils und ich unsere „Stadttour“ dann beendet hatten gingen wir im Peperoni zu Mittag einen Salat essen. In der Bar trafen wir noch Kerstin, Meike, Astrid und Verena und quatschten ewig und drei Tage beim essen. Wie immer gab es davon mehr als genug und vollgemampft begaben wir uns auf den Weg zum Knalleland. Auf der Busfahrt dorthin redete die Kerstin schon über einen Trip zu den Fjorden Finnands und ich fragte direkt, ob ich mitkommen könne. Es ergab sich – wie ein aktuellerer Artikel dann noch zeigen wird, dass ich da mitkommen konnte. Ich denke, das weiß auch jeder mittlerweile…

Irgendwann im Laufe des Tages erhielt ich eine SMS von Stefan, dass um 16 Uhr bei ihm eine Fika stattfinden sollte und die wollten wir nicht verpassen. Pünktlich kamen wir dennoch nicht an, weil das Bezahlen trotz „Selvscänning“ dank meiner Kreditkarte nicht schnell genug ging und der Bus dann auch noch ewig auf sich warten ließ. Wenigstens bekamen wir beim Bezahlen im Willy’s kostenlos kleine Chips-Tüten, die bei unserem verspäteten Ankommen bei der Fika herrlich ankamen. Obwohl wir das meiste verpasst hatten, ist uns das wohl wichtigste nicht entgangen. Am Abend wollten die Leute, also unter anderem Inma, Stefan, Susan, Jasmin und Dieke in ein Kino in Boras gehen, das angeblich nicht so teuer ist, wie das sog. Biostaden, über dessen Preise ich mich in einem älteren Artikel schon mal aufgeregt hatte. Und so kam es, dass wir Montag Abend im „Borasbio“ den Film „Ghostwriter“ betrachtet haben. Das Kino selbst steht – wenn ich das richtig aufgeschnappt habe – seit 1914 und ist tatsächlich sehr schön:

Nach dem Kino ging es – wenn ich mich recht erinnere wieder nur noch ins Bett.

21.09.2010: Nils erlebt ein Potluck-Dinner

Am Tag davor bei der Fika wurde es angekündigt: Dienstag findet wieder ein Potluck-Dinner statt. Fast schon glücklich, dass sich mir und Nils während seines Aufenthaltes praktisch von alleine verschiedene Arten der Freizeitgestaltung ergaben, gingen wir am Morgen wieder joggen und anschließend frühstücken (oder andersherum…ich weiß es nciht mehr und es ist ja auch egal). Im weiteren Verlauf des Tages, entschlossen wir uns irgendwann, schnell zum Netto zu laufen und die mir fehlenden Zutaten für den Bauerntopf, den wir zum Potluck-Dinner machen wollten zu besorgen. So lernte der Nils also auch noch das „Ghetto-Netto“ kennen, ein Laden über dessen Qualität und Sauberkeit man bei so einigen Lebensmitteln zweifeln MUSS. Wir kochten so gegen halb 6, das Dinner sollte um 7 sein und wir waren, als wir ankamen, die einzigen, die fertiges Essen hatten und anwesend waren. Andere, die da waren, kochten noch, und andere kochten noch und taten dies ganz woanders. Irgendwann war dann aber jeder soweit und wir aßen:

  • Frühlingsrollen,
  • Schnitzel in Camembert-Sauce,
  • einen spanischen Salat,
  • Pizza,
  • Bauerntopf,
  • Backkartoffeln,
  • Spätzle,
  • Joghurts und
  • Honigmelonen.

Ich fühlte mich im Gegensatz zu – ich glaube allen – anderen  nicht unheimlich voll und hätte durchaus noch etwas mehr essen können, aber am Ende war einfach nichts mehr da. Und wenn ich so zurückdenke, dann haben alle Leute mehr gebracht, als eine Ration für eine Person. Lecker war es allemal (mit Ausnahme des Salates vielleicht). Gut genährt ging ich anschließend zum Organisations-Treffen meines Norwegen-Trips, auf dem ich mir einen Schlafplatz im Auto organisiert hatte und Nils in sein Zimmer, um (gaaanz bestimmt) irgendwas zu lernen und nicht Skat zu spielen 😉

22.09.2010: Letzter ganzer Tag mit Nils in Boras

Nun war Mittwoch. Eigentlich wollten wir nochmal laufen gehen, aber ich musste dem Nils leider mitteilen, dass ich keine Runde mit ihm antreten konnte, weil etwa eine Stunde nach unserem „Los-Lauf-Termin“ die Einkaufsfahrt für dem Krempel, der für Norwegen benötigt wurde, stattfinden musste. Wenn ich mit Nils am nächsten Tag nach Växjö fahren wollte, dann musste ich noch an diesem Tag die Einkäufe erledigen, also blieb mir keine Wahl, als „nur“ gemeinsam zu frühstücken und mich dann erstmal abzumelden. Am Nachmittag kochten wir dann aber für unsere „Stadiongeher“ noch Chilli. Nach dem gemeinsamen Essen (ich habe keine Fotos vom Essen, aber mir wurde der ausgezeichnete Geschmack selbigens mehrfach attestiert) gingen wir dann irgendwann schön zum Stadion. Auf dem Spielplan stand eine Art Lokalderby zwischen Boras (schwarz-gelb) und Göteborg (blau-weiß), also eigentlich wie daheim. Nils und ich kamen etwas später, weil in der Bibliothek etwas viel Zeit für die Rückgabe eines Buches draufging und erlebten nciht, wie Boras tatsächlich gegen die blauen in Rückstand geriet. Dennoch hatten wir noch einigermaßen passable Plätze auf der „mini-Südtribüne“ erhalten. So kuschlig, wie es in Dortmund für geöhnlich ist, wurde es nicht, aber es war auch nicht gerade so viel Platz, wie auf einer Couch in einem Wohnzimmer. Das Spiel selbst…naja. Schwedischer Fussball kann sich – so wie es da aussah – noch die nächsten Jahre was von unserer Regionalliga abgucken. Das beste war die Stimmung. Die war ungefähr vergleichbar, wie ein Spiel in Hamburg. Das Pubikum war durchaus enthusiastisch und laut, aber so eine „heiße“ Atmosphäre, wie man sie in Dortmund erleben kann (oder Barcelona), war das nicht, auch wenn man es nicht an der Stadiongröße messen würde. Ein anderer Unterschied – neben der „anderen“ Stimmung ist, dass dort bengalische Feuer im Stadion wohl nicht das schlimmste sind, aber bevor ich wieder zu viel rumschreibe, hier ein paar Fotos:

Der Abend ging nach dem Spiel damit weiter, dass wir uns erstmal ungedudig fragten, wie es denn wohl in Dortmund beim Spiel gegen Kaiserslautern stehe. Noch im Bus konnte Nils unsere Ungeduld mit einem BL-SMS-Service killen. Wir erfuhren, dass es bereits 2:0 für unseren BVB stand und freuten uns. Aus dem Bus ausgestiegen liefen wir praktisch wie andere Leute zu Freibier in mein Zimmer und hörten uns den Rest des Spiels (mittlerweile stand es 3:0) im BVB-Netradio an. Das 5:0 Endergebnis krönte dann den Tag.

Mit diesem Tag endet auch die Berichterstattung über den Aufenthalt von Nils in Boras. Der nächste Artikel behandelt dann unseren gemeinsamen Tag mit Johanna in Växjö.

Abschließend noch Worte an den Nils:

Hey mein Freund, ich hoffe, es ist alles wahrheitsgemäß von mir hier wiedergegeben worden. Du hast nie geklagt und das werte ich als Zeichen dafür, dass ich den Aufenthalt für dich angenehm gestalten konnte. Wenn irgendwelche Details nicht mehr stimmen, dann nimm‘ es mir nicht krumm. Ich hab nach einem Trip nach Norwegen vielleicht nicht mehr die genausten Erinnerungen. Wenn wir zum Beispiel nicht so oft laufen waren, wie im Artikel angegeben, dann sorry. Im übrigen hoffe ich, dass es nicht allzu schwer war, einen Bericht der sich ziemlich intensiv um dich dreht, in der dritten Person zu lesen.

Es würde mich freuen, wenn du deine Eindrücke oder deine Meinung zu dem Aufenthalt in Form eines Kommentares zu diesem Artikel schriftlich festhalten würdest. Das würde dem Büchlein, das aus diesem Blog dann mal werden soll, ganz gut tun und mich natürlich freuen.

Zuletzt bleibt mir noch zu sagen, dass der Besuch mich sehr gefreut hat. Mal wieder ein bekanntes Gesicht von zu Hause zu sehen, war sehr erfrischend und die Zeit, die wir hier gemeinsam gestaltet haben, im nachhinein sehr erholsam und sehr gut. Für deinen Besuch also nachträglich vielen herzlichen Dank und für deinen Vortrag zur Bachelorarbeit – wenn der nicht schon gewesen ist – viel Erfolg!

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16.09.2010 – Chi hat Geburtstag und der BVB ein EL-Spiel

Wie im vorherigen Artikel schon angedeutet, war Donnerstag der Tag von Chi’s 20. Geburtstag. „Junger Hüpfer“ hab ich mir gedacht. Jetzt darf er in irgendeinem Land endlich den Führerschein machen (Schweden oder China…) und Alkohol nicht nur trinken, sondern auch kaufen (so ist das glaub ich hier in Schweden), oder kaufen, aber immer noch nicht trinken (so ist das auch irgendwo). Als ich vom Spätzle-Abend Donnerstags in aller Herrgotts-Frühe nach Hause gekommen war, hab ich den Chi. zwecks Gratulieren noch im Facebook angeschrieben, etwas mit ihm gechattet und mich anschließend Schlafen gelegt. Für den Abend war dann der gemeinsame Gang ins „X&Y“ angesagt, einem Club in Borås, der seit etwa einer Woche überhaupt erst wieder geöffnet hatte und so ziemlich der angesagteste in der Stadt sein soll, allerdings gehen hier die Meinungen nicht zuletzt wegen überaus unfreundlicher Türsteher weit auseinander.

Mir persönlicher allerdings – um ehrlich zu sein – wesentlich wichtiger als der Geburtstag, der Club oder das geplante Vorglühen in der Tunnlandsgatan 13 war es, die Europa-League-Gruppenspiel-Premiere meines BVB zu sehen. Ich saß also während des Spiels allein in meinem Zimmer und sah mir das Spiel an. Ich denke es reicht, wenn ich einen Link zu Spielverlauf platziere, und anfüge, dass mich bei dem Spiel gefühlte 10 Herzinfarkte ereilten.

Nach dem Spiel-Gucken ging ich dann also mit einigen anderen zum besagten Club und wartete mir nach dem Geld-abheben erst einmal im Regen zusammen mit Anna und Dieke die Füße in den Bauch, weil der Einlass doch sehr langsam vonstatten ging. Dennoch hatten wir Spass, weil Dieke einfach immer so lustig ist 🙂

Der Eintritt war an diesem Abend für Studenten frei. Dank unserer internationalen Studentenausweise konnte ich mir also 8 € sparen und habe damit die ersten 8 von insgesamt 12 €, die der Ausweis gekostet hat, wieder reingeholt. Drinne haben wir dann gemacht, was man in so einem Club eben macht: sich anschreien, weil man bei der Musik mit normalem Sprechen nicht weit kommt, tanzen, weil die Musik und die Stimmung das einfach bewirken und trinken, weil tanzen durstig macht. An dieser Stelle muss man sagen, dass man gut daran tut, seine Getränke vor 12 schon „abgearbeitet“ zu haben, weil die nach Mitternacht über das doppelte kosten. Ein Bier bspw. (was auch das einzige ist, das ich zu mir nahm) kostete vor 12 Uhr 25 Kronen und danach 52. Insbesondere diese Nach-Mitternachts-Preise haben bei vielen Leuten dafür gesorgt, dass man sich nach Mitternacht plötzlich gar nicht mehr so durstig gefühlt hat.

Und hier weitere Bilder (ich weiß ja, dass welche von euch Lesern immer gern Bilder gucken, also verusch ich meist, so viele gute, wie möglich zu schießen):

Eigentlich wollte ich ja gegen 1 Uhr morgens verschwinden, weil am Freitag ja der Nils ankommen sollte und ich vor meiner Reise nach Göteborg um ihn abzuholen und ihm Göteborg zu zeigen, eigentlich noch etwas Schlaf abbekommen wollte, aber es war einfach so klasse, dass ich bis zum Massenexodus einfach geblieben bin. Wenn man sich gut fühlt, vergisst man ja gerne, vernünftig und rational zu handeln. Der Clubbesuch endete schließlich damit, dass ich mit der Kerstin, die miene Jacke trug und Dieke nach Hause gegangen bin, nachdem wir eigentlich ein Taxi nehmen wollten, das dann allerdings viel zu teuer für uns war und weshalb wir den ganzen anderen Leuten weit hinterher waren, die von vornherein laufen wollten. Zu Hause angekommen wusste ich dann nicht mehr, ob es überhaupt Sinn macht, noch schlafen zu gehen. Es war schließlich 4 Uhr in der Früh‘ und um halb 7 hätte ich wieder aufstehen müssen, und im Endeffekt wäre es schlauer gewesen, nicht mehr schlafen zu gehen, weil ich dann „etwas“ verschlafen hatte und mit einem großen Schrecken aufgewacht bin, aber das steht dann im nächsten Artikel…

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3 Kommentare

11.09.2010 – Wen juckt, was ich heut‘ gemacht habe?

deutsch/german/tysk:

Das einzig wichtige ist doch, dass der BVB die „subventionierte VW-Truppe aus Wolleburg“ mit 2 zu 0 aus dem Stadion getreten hat. Ich finde es immer schön, dass Teams, die für ihre Kröten arbeiten müssen, die Teams besiegen, die sie geschenkt bekommen. Und ganz ehrlich?! Diego’s Tritt in Kehl’s Hacke ist glatt rot! Der hat den Kopf wahrscheinlich deshalb geschüttelt, weil er nicht verstanden hat, warum es nur gelb gab. Und Herr Barzagli: „Das Spiel heisst Fussball, also Hände weg vom Ball, wenn man nicht gerade der Torwart ist“ 😉  Ja, als Sieger hat man gut Lachen… Das nächste Ziel muss jetzt lauten, die nächsten beiden Spiele zu gewinnen, da dies einen gelungenen Start in der Gruppenühase der Europa League und den Derbysieg bedeuten würde und gleichzeitig eine Punktestand von 9 für den BVB und einen von 0 für „die blauen“. Toi Toi Toi meine liebe Borussia!

Am Abend kamen dann noch Dieke, Jasmin, Susan, Ina und Dovile zum Film schauen zu mir. Wir haben uns „500 Days of Summer“ angesehen…lustig! Nach dem Film wurde noch schnell ein Potluck-Dinner für morgen Nachmittag/Abend besprochen und dann gingen auch alle wieder heim. Schön war es, den Film auf meinem recht leisen Notebook mit 13″-Bildschirm anzusehen, das ein eher unscharfes Bild abgibt, weil diese dicke Touch-Screen-Folie drauf klebt, aber außer mir hat sich offenbar niemand daran gestört, also ist wohl alles toll gewesen. Auch wenn ich im Grunde nur mein Notebook hingestellt, am Rand gesessen und den Film abgespielt habe, ohne, dass jemand etwas zu trinken wollte, haben sich alle artig bedankt. Möglicherweise lag das an dem auf meiner Etage ausgiebig dekorierten Wohneinrichtung mit alten Ballons, die noch an der Decke kleben, und endlos viel Schnick-Schnack, der auf Fensterbänke, Tische und Wände dekoriert. Als ich die Reaktionen der anderen wahrnahm und daran dachte, wie es bei ihnen so aussieht, ist mir erst klar geworden, wie wohnlich es tatsächlich bei mir ist. Es ist zwar nicht der geringste Vergleich mit daheim in Deutschland anzustellen, aber im Grunde hab ich wirklich eine sehr hübsche Etage (und nicht so eine kahle, wie die anderen) abbekommen. Lucky me!

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